Das wir unsere Besetzung beendet haben, heißt noch lange nicht, das die anderen Unis nichts mehr zu sagen haben:
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Die Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar schließen sich als „AG für Protest“ den bundesweiten Forderungen der Studierenden und Schüler im Bildungsstreik 2009 an. Die zunehmende Ausrichtung von Studium und Lehre an Marktmechanismen und die mangelnde Umsetzung der Ziele des Bologna-Prozesses betreffen auch uns.
Wir wollen nicht in einer Denkfabrik angestellt sein, sondern selbstbestimmt Lernen. Mit einer künstlerischen, ironischen Auseinandersetzung zeigen wir zum einen die Problematiken der gegenwärtigen Bildungsverhältnisse auf und provozieren zum anderen einen Wandel dessen, was Studieren für unsere Generation heißt.
Bildung ist ein Selbstzweck und darf nicht wirtschaftlichen Zwängen unterliegen. Die Hochschulfinanzierung muss transparent sein; Drittmittelantragsverfahren, Ratings und Rankings dürfen nicht den Mittelpunkt hochschulinterner Tätigkeiten darstellen.
Wir fordern die Abschaffung sozialer und finanzieller Barrieren, die durch Studiengebühren und unrealistischen Regelstudienzeiten aufgebaut wurden. Studierende müssen finanziell unabhängig bleiben und nicht mit immensen Schulden (Bildungskredite) ihr Studium abschließen.
Wir fordern mehr Mitbestimmung aller Beteiligten im Bildungssystem, an allen deutschen Schulen und Hochschulen.
Wir fordern eine Entzerrung der Bachelor-/Master-Programme (verlängerte Regelstudienzeiten) sowie deutlich weniger verschulte Lehrpläne und die Abschaffung von Dauerüberprüfungen. Außerdem muss eine unbürokratische Mobilität zwischen den Hochschulen, wie es der Bologna-Prozess versprach, gewährleistet werden.
BILDUNG IST KEIN LUXUSGUT, SONDERN EIN MENSCHENRECHT! WIR FORDERN EIN FREI ZUGÄNGLICHES, ÖFFENTLICH FINANZIERTES UND EMANZIPATORISCH AUSGERICHTETES BILDUNGSSYSTEM!
Soziale Ungleichheit und Verwertungslogiken, die durch die Anpassung des Hochschulsystems an Marktmechanismen entstanden sind und sich in Form von Konkurrenz- und Leistungsdruck in jedem einzelnen Studierenden verkörpern, müssen eliminiert werden!
Wir wollen zu einer Diskussion um die Zukunft unseres Bildungssystems anregen und einen Wandel der Bildungspolitik und Studienmentalität vorantreiben!
Ob unsere Gesellschaft den gegenwärtigen Wandlungsprozessen und Machtmechanismen lediglich unterliegt – „Das ist halt so!“ – oder eine Ausgestaltung der Zukunft jenseits eines Kosten-Nutzen-Kalküls realisiert, entscheidet vor allem die Gestalt der Universität. Um kritische und selbstdenkende Persönlichkeiten ausbilden zu können, muss sie ihr Zwangskorsett ablegen!
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AG PROTEST
DER BAUHAUS-UNIVERSITÄT WEIMAR
STUDIEREN STATT FUNKTIONIEREN!
Kontakt
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Web: http://m18.uni-weimar.de/protest/
e-Mail: ag-protest@m18.uni-weimar.de